Brandenburgliga Paul Bechmann abgezockt. Nach 3:0-Führung noch glücklicher 4:3-Sieg des 1. FCF in der Nachspielzeit gegen Klosterfelde
Was für eine verrückte Brandenburgliga-Partie mit unterschiedlichen Halbzeiten! Schnell führten die spielfreudigen Frankfurter 3:0 und mussten am Ende doch froh sein über ein mühevolles und sicher auch glückliches 4:3 gegen Union Klosterfelde.
Zweimal hatte der erst 18-jährige Paul Bechmann zugeschlagen (11./20), dazwischen einmal sein Sturm-Nebenmann John Lukas Sauer. Die körperlich kompakte Union-Abwehr mit zwei großen Innenverteidigern sah sich mehrfach düpiert von Tempo und Passgenauigkeit des 1. FCF.
Junger Lulatsch trifft doppelt
Der lang aufgeschossene Bechmann (1.96 m) strahlte hinterher: „Der erste Treffer war einfach, da brauchte ich nach Johns Zuspiel nur einzuschieben, die Rettungstat vom Torwart kam zu spät hinter der Linie“, schilderte der 13-Klässler der Sportschule. „Beim zweiten Tor hatte ich auf halblinks leichtes Spiel, weil die Verteidiger auf Abseits spekuliert hatten“, so der Schlaks, der vor drei Jahren von der B-Jugend des FC Energie Cottbus in seine Heimatstadt zurückgekehrt war. Beim 3:1 in Petershagen hatte er getroffen, auch im Pokal gegen Lübben (5:0). Nun also gleich zweimal. „Wahnsinn, wie abgezockt der Bursche schon agiert“, applaudierte Trainer Jan Mutschler. Fast wäre dem jungen Lulatsch ein „Dreier“ gelungen, doch sein Kopfball traf nur den linken Pfosten (40.).
Jugendleiter und Nachwuchstrainer Mathias König hinterher: “Paul erkennt schnell Situationen, hat seine Chancenverwertung verbessert. Wegen seiner Größe hat er Vorteile im Kopfballspiel und auch die Übersicht, Bälle abzulegen. Menschlich eher ein ruhiger Typ, verlässlich, mit sympathischer Ausstrahlung. Kann auch mit Kritik umgehen.”
Alles deutete auf einen klaren Gastgebersieg hin, zumal Robin Grothe noch zwei Möglichkeiten liegen ließ. Doch die Klosterfelder wehrten sich nun energischer, schafften durch Steven Nowark und den technisch starken Ex-Tasmanen Balla Keita den Anschluss. Und nach dem Ausgleich (60.) waren sie mit viel Druck und Zweikampfschärfe gegen eine verunsicherte und umgestellte Defensive (ohne Lawrenz und Guttke) sogar nahe dran an ihrem zweiten Auswärtssieg – angetrieben von ihren engagierten Trainern Norman Jechow und Jan Hübner, die sich mit lautstarken Meckereien am Rande prompt die Gelbe Karte des Unparteiischen einhandelten.
„Jungs, spielt mal wieder Fußball!“, musste auch Frankfurts Co-Trainer Björn Keller reinbrüllen. Viel half es nicht. Erst der eingewechselte Derenik Mayilyan erlöste an seinem 20. Geburtstag die in Not geratenen Oderstädter. Er suchte mit Schwenk zur Mitte die Lücke und sorgte in der Nachspielzeit noch für einen glücklichen Sieg des 1. FCF. „Jetzt in Altlüdersdorf und dann beim Heim-Kracher gegen Neuruppin müssen wir bis zum Schluss konzentrierter, stabiler vor allem in der Deckung sein, wenn wir die Tabellenspitze verteidigen wollen“, warf Mutschler schon einen Blick voraus. Hans-Eberhard Fehland
FRANKFURT: Marvin Benno Lähne – Leon Herzberg, Maik Winkel, Eric Huwe, Nick Hauke (54.Tobias Fiebig) – Paul Karaszewski, Steven Frühauf (82. Bill Seiring) – Robin Grothe, Leopold Bussmann – John Lukas Sauer (82. Marco Rossak), Paul Bechmann (83. Derenik Mayilyan).
SR.:Rene Müller (Cottbus) – Z.: 125.
TORE: 1:0 (11.) Bechmann, 2:0 (16.) Sauer, 3:0 (20.) Bechmann, 3:1 (36.) Nowark, 3:2 (47.) Keita, 3:3 (60.) Klaka, 4: 3 (90.) Mayilyan.